Man sollte sich für die Vorbereitungen Zeit lassen und einen ruhigen Kurs zwischen hoch am Wind und raumem Wind fahren. Das Segel fängt dann sofort etwas Wind, wodurch weniger Turbulenz entsteht, und der Großbaum nicht über dem Kopf hin und her schlägt. Indem man die Schot fiert, bestimmt man den Druck im Segel….
Vorbereitungen
- Backstag auf Leeseite fieren
- Backstag auf Luvseite durchsetzen
- Kranleine durchsetzen
- Halstalje fieren
- Die meisten Segelbänder lösen
Das Backstag muss auf der (zukünftigen) Leeseite im voraus gefiert werden. Sonst ist die Gefahr groß, dass der Großbaum während des ersten Aufheißens unter dem Backstag durchweht, und das ist nicht gut. Das Backstag auf der Luvseite kann schon durchgesetzt werden.
Die Kranleine wird durchgesetzt, damit der Großbaum während des Aufheißens über den Köpfen aller bleibt. Dann ist das Aufheißen auch leichter.
Man fiert die Halstalje, damit diese das Durchsetzen der Klau nicht zu sehr erschwert.
Man löst die Segelbänder, wartet jedoch noch einen Moment mit dem Band um das äußerste Ende der Gaffel und dem Band über dem Kopf des Rudergängers.
Die Fallen und die Schot
Man löst die letzten Segelbänder. Man nimmt Piek- und Klaufall in die Hand und heißt die Gaffel ungefähr in den Horizontalstand, damit die Klau so geschmeidig wie möglich am Mast entlangläuft. Man sollte gut Acht geben, dass das Segel nirgendwo hängenbleibt.
Die Bedienung der Schot ist sehr wichtig! Man fiert die Schot so, dass das Segel nur am Achterliek etwas Wind fängt. Wenn das Aufheißen zu schwer geht, sollte man die Schot weiter ausfieren. Wenn es dann immer noch zu schwer geht, muss man den Piekfall festsetzen und nur mit dem Klaufall weitermachen. Man führt den Klaufall unter dem Nagel durch, damit man ihn ‘steifholen’ kann.
Der Trimm
Die Höhe des Segels bestimmt man mit dem Klaufall. Man schaut zum Schothorn des Segels: Ungefähr auf der Höhe des Punktes, wo der Mast rund wird, steht das Schothorn richtig. Es gibt dann noch genügend Raum, um das Vorliek mit der Halstalje straff zu spannen.
Danach setzt man den Piekfall durch, bis eine leichte Falte vom Topp des Segels bis zum Schothorn entsteht. Damit verschwindet die Falte, die vom Klauohr des Segels schräg nach unten läuft. Schließlich fiert man die Kranleine, damit diese nicht mehr unter Spannung steht. Nach dem ersten Überstaggehen muss man diese wieder kontrollieren.
Wenn die Fallen belegt wurden, kann die Schot durchgesetzt werden, um den optimalen Segelstand zu erreichen.
Das Schiff aufräumen
Man sollte die Fallen ordentlich aufschießen, damit man das Segel im Notfall innerhalb einiger Sekunden herunterlassen kann.
Kurz und gut:
Beim Setzen des Großsegels:
- rechtzeitig Vorbereitungen treffen
- den richtigen Kurs fahren und die Schot bedienen
- das Schiff aufräumen
Gute Fahrt!
Text: Marianne van der Linden
ScheepsWijs - Fahrkurse auf Plattbodenschiffen
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