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Es wird LAT auf dem WATT

Was wird sich ändern?

Die Tiefenziffern auf den hydrografischen Seekarten des Wattenmeers Ost und West haben sich geändert. Die meisten Tiefenziffern auf den Karten vom Jahr 2007 haben sich um 20 cm verringert.
Das kommt, weil sich die gehandhabte Null-Linie, das sogenannte ‘Kartennull’ geändert hat. Das neue Kartennull ist die LAT: Lowest Astronomical Tide. Dies ist der niedrigste Wasserstand, der infolge der Anziehungskraft von Sonne und Mond im voraus bestimmt werden kann.

Was ist ein Kartennull?

Das Kartennull ist eine vereinbarte Nullebene, auf die Lotungen und Tidenhub bezogen werden. Wenn man diese Nullebene verändert, dann ändern sich alle Tiefenziffern und alle Tidenhöhen.
Auf den Karten des Wattenmeers war das Kartennull bisher ‘Gemiddeld Laag Laagwater Spring’ (Mittleres niedriges Spring-Niedrigwasser), als Abkürzung  ‘GLLWS’. Das ‘GLLWS’ ist der Durchschnitt des niedrigsten Wasserstandes eines jeden Monats über einen Zeitraum von 5 Jahren. Eine noch sichere Null-Linie ist der absolut niedrigste Wasserstand, der auf dem Stand von Sonne und Mond beruht. Dies ist die Lowest Astronomical Tide, abgekürzt als ‘LAT’. Ab dem Jahr 2007 ist die LAT das neue Kartennull für die Karten des Wattenmeers. Die LAT liegt auf dem Watt um 10 bis 40 cm tiefer als das GLLWS.


Fig. 1. Das Kartennull wird immer in der Legende der Karte wiedergegeben.

Im Jahr 2007 auf jeden Fall eine neue Karte kaufen!
Eine der ersten Lektionen beim Wattfahren besteht darin, dass man immer mit der aktuellsten Karte navigieren sollte. Das bedeutet, dass man jedes Jahr einen neuen Kartensatz kaufen sollte. Dies ist für die kommende Saison sicher empfehlenswert: Das Navigieren auf einer alten Wattenmeerkarte ergibt in Kombination mit den ‘neuen’ Gezeitenangaben einen zu hohen Wasserstand. Das könnte zu verkehrten Entscheidungen führen ….

Zum Schluss

Außer der Tatsache, dass sich das Watt ständig ändert, hat sich im Übrigen eigentlich nichts verändert.

Das einzige, was sich geändert hat, sind die Ausgangspunkte, die die Kartenzeichner bei der Bestimmung der Tiefenziffern hantieren. Daher sollte man jedesmal wieder nachsehen, ob die Zahlen, mit denen man arbeitet, von demselben Kartennull ausgehen.

Und wenn einem von all den Zahlen schwindlig wird, könnte man mal den Kopf hinausstecken und den Peilstock hinzunehmen. Der zeigt noch immer genau an, wie tief es ist. Genau wie Ihr Schwert, das auf Grund läuft, oder die Möwen, die auf dem Wasser stehen ….

Gute Fahrt auf der neuen Karte!

Text: Marianne van der Linden
ScheepsWijs - Fahrkurse auf Plattbodenschiffen
Ubersetzung: Heech by de Mar - Plattbodencharter

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